Rainer Hohberg
Hörspiele · Kinderbücher · Bücher zur Thüringer Kulturgeschichte · Märchen und Sagen
Aktuelles
Neuerscheinung Im TAUCHAER VERLAG ist im Rainer Hohbergs fünftes Märchenbuch erschienen: Die Räuberbraut - Märchen aus Thüringen Die Illustrationen wurden von der Erfurter Grafikerin Susanne Spannaus geschaffen. Lies, was Jens Kirsten darüber schreibt: www.literaturland-thueringen.de/art[...] Und hier die Rezension von Ralf Julke in der Leipziger Zeitung: acrobat.adobe.com/id/urn:aaid:sc:EU[...]
Thüringer Burgen sagenhaft Anläßlich des Thüringer Burgenjahres bereitet der TAUCHAER VERLAG eine Neuausgabe von Hohbergs Buch vor, illustriert von Ruth G. Mossner.
Mythos Mohr Am 18. Oktober 2024 hielt Rainer Hohberg im ausverkauften Rathaussaal der Stadt Eisenberg einen Vortrag über die Entstehung und Hintergründe der Sage um den Eisenberger Mohrenbrunnen.
Geheimnisvolles aus der Thüringer Sagenwelt Hohbergs Buch ist 2024 im TAUCHAER VERLAG in einer neugestalteten Nachauflage erschienen.
Thüringer des Monats: Nicht zuletzt für seine erfolgreiche Arbeit zur Rettung des Neuen Jagdschlosses Hummelshain wurde Rainer Hohberg am 22. August 2023 vom MDR und der Thüringer Ehrenamtsstiftung mit diesem Titel geehrt
Friedrich-Christian-Lesser-Preis 2022 Am 30. Oktober 2022 wurde der von Rainer Hohberg geleitete Förderverein Schloss Hummelshain e.V. mit dem Friedrich-Christian-Lesser-Preis für hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Regionalgeschichte ausgezeichnet.
Kulturnadel des Freistaats Thüringen Am 13. September 2022 erhielt Rainer Hohberg für sein vielseitiges kulturelles Engagement gemeinsam mit neun weiteren Kuturschaffenden im Erfurter Kaisersaal von Staatssekretärin Tina Beer mit der Kulturnadel des Freistaats Thüringen.
Thüringer Märchenbuch in Vorbereitung 2021 hatte Rainer Hohberg für sein Volksmärchen-Projekt „Versunkene Schätze“ ein Stipendium der Kulturstifung des Freistaats Thüringen erhalten. 2024 soll das Buch unter dem Titel „Die Räuberbraut - Märchen aus Thüringen“ im Tauchaer Verlag erscheinen. Es wird derzeit von der Erfurter Künstlerin Susanne Spannaus illustriert.
Neue Auflage des Schlösser-Buches erschienen Im renommierten Würzburger Kunstverlag Schnell & Steiner ist die 2. Auflage des umfangreichen Bandes „Die Hummelshainer Schlösser und die Jagdanlage Rieseneck.Geschichte und Gegenwart im Thüringer Residenzdorf Hummelshain“ von Claudia und Rainer Hohberg erschienen. Die 1. Auflage kam 2021 auf den Markt und war rasch vergriffen.
Vom Wilden Jäger im Wisentatal Hörpspielpremiere bei den 23. Thüringer Literaturtagen: Die „Wilde Jagd“ tobt auch über den Himmel von Thüringen und lehrt Müller, Mägde und Hirten das Fürchten. Rainer Hohberg hat eine spannende Sage aus dem Wisentaland als Hörspiel bearbeitet. Produktion: Kay Kalytta. Sprecher: Axel Thielmann. Anhören: soundcloud.com/user-174368518/horsp[...]
„Haunted – Seelen ohne Frieden“ Unlängst wirkte Rainer Hohberg in einer neuen Folge der deutsche Mystery-Doku-Serie (Odeon Entertainment München) als Sagenexperte mit.
ZDF-History drehte Filmbeitrag mit Rainer Hohberg zur Sage vom eingemauertern Kind an verschiedenen Thüringer Schauplätzen: Hier das Video www.zdf.de/dokumentation/zdf-histor[...]
Lies, was Katrin Braun im OTZ-Feuilleton über Hohbergs
neues Buch „Gespenstisches aus der Thüringer Sagenwelt“ schreibt.
Luther für Kinder stellt Rainer Hohberg in seinem Hörbuch „Ratzekahl packt aus“ in zehn spannenden Geschichten vor.Zu dem vom Weimarer Label TMMD aufwändig und liebevoll produzierten Hörbuch gehört ein umfangreiches Booklet, das mit Texten und Comic-Zeichnungen Hintergrundwissen über Luther und seine Zeit vermittelt.
Sagenüberlieferung und regionale Identität.... Eine Zusammenfassung von R. Hohbergs Festvortrag zur Jahresversammlung des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben „Sagenüberlieferungen als prägende Faktoren lokaler und regionaler Identität in Thüringen“ finden Sie HIER.
Den gesamten Text unter Presse
Kalender 2023/24
Datum | Ereignis |
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18.03.25 | Grundschule Münchenbernsdorf |
29.04. | Grundschule Gräfenroda |
14.05. | Stadtbibliothek Zella-Mehlis |
20.11. | Stadtbibliothek Lobenstein |
13.01.24 | Stadtbibliothek Neustadt/Orla |
30.04.24 | Stadtbibliothek Zella-Mehlis |
11.05.24 | Neues Schloss Hummelshain |
25.05.24 | Neues Schloss Hummelshain |
15.06.24 | Neues Schloss Hummelshain |
13.07.24 | Neues Schloss Hummelshain |
27.07.24 | Neues Schloss Hummelshain |
25.09.24 | Pinsenberghalle Krölpa |
07.10.24 | Stadtbibliothek Saalfeld |
18.10.24 | Rathaussaal Eisenberg |
22.10.24 | Grundschule Am Stollen Ilmenau |
24.10.24 | Stadtbibliothek Friedrichroda |
29.10.24 | Stadtbibliothek Lobenstein |
07.11.24 | Stadtbibliothek Zella-Mehlis |
24.11.24 | Teehaus Altes Schloss Hummelshain |
17.12.24 | Jenaplanschule 3 Erfurt |
Beiträge über Hohberg
Die Räuberbraut: Zwölf fast vergessene Märchen aus Thüringen neu erzählt
Von Ralf Julke, Leipziger Zeitung 24. Dezember 2024
Märchen sind die Spezialität von Rainer Hohberg. Er hat schon mehrere Bücher über die Thüringer Sagenwelt veröffentlicht. Aber Thüringen ist nicht nur ein Land der Sagen, sondern auch eins der Märchen. Was man eigentlich seit den großen Märchen- und Sagensammlern Ludwig Bechstein und Karl August Musäus wissen kann – wenn man weiß, wo sie ihre Märchen gesammelt haben. Denn wie auch die Brüder Grimm sammelten sie vor allem vor ihrer eigenen Haustür – in diesem Fall also in Thüringen. Auch wenn die regionale Herkunft der Märchen in ihren Sammlungen dann scheinbar verschwand. Aber nichts bleibt wirklich verborgen. Rainer Hohberg hat sich auch intensiv mit der Sammeltätigkeit der berühmten Sammler beschäftigt, die eben nicht – wie man sich das vorstellt – selbst von Haus zu Hütte gingen, um sich die Märchen von alten Leute erzählen zu lassen. Sie waren alle auf Zusender angewiesen, die ihnen Märchen und Sagen aus ihrem Wirkungsfeld in kleinen Dörfern und Städten schickten. Sodass in vielen Fällen sogar sehr genau lokalisiert werden kann, wo die einzelnen Märchen aus den Sammlungen herstammen. Aber es gibt gar nicht nur die berühmten Märchensammlungen, sondern auch viele versteckte Veröffentlichungen in den Archiven. Denn zu den Zeiten Bechsteins und der Grimms fegte ein regelrechtes Märchensammelfieber durch die bürgerlichen Stuben. Und so entdeckte Rainer Hohberg bei seiner Erkundung des thüringischen Sagenschatzes auch noch viele weitere Märchen, die vom Reichtum dieses Genres erzählen.
Ein Ländchen voller Königreiche
Zwölf davon hat er für diesen von Susanne Spannaus reich bebilderten Band überarbeitet und neu erzählt. Die Motive sind Märchenliebhabern nur zu vertraut – es wimmelt von Königen, Prinzessinnen, die verheiratet werden müssen, Riesen, zaubermächtigen Hunden und natürlich „dummen“ dritten Söhnen, die am Ende dann eben doch die Prinzessin bekommen.
Dass ausgerechnet Thüringen nicht nur an Sagen, sondern auch an Märchen so reich ist, hat seinen Grund – so vermutet Hohberg – in der Tatsache, dass Thüringen jahrhundertelang ein Flickenteppich kleiner Grafschaften, Herzog- und Fürstentümer war. Noch heute wimmelt es von Burgen und Schlössern, mit denen die Thüringer Adligen natürlich versuchten, auch mit ihren viel reicheren und mächtigeren Standesbrüdern mitzuhalten.
Wer da als einfacher Tagelöhner, Hausknecht oder Dienstmagd lebte, sah den gewaltigen Unterschied jeden Tag – die Armut, in der das märchenerzählende Volk selbst lebte, und den unerhörten Glanz der Fürsten, von denen jeder ja in seinem Reich ein König war. Man musste nur den nächsten Wald passieren, und schon war man im nächsten Königreich, stand vor dem nächsten Schloss.
Und das erinnert irgendwie doch an die heutige Zeit. Denn wovon alle Märchen erzählen, ist der Aufstieg aus der Armut zu Glanz und Reichtum. In Erzählungen gegossen, die letztlich die Träume der Menschen zeigten, die bei aller Mühsal im Leben niemals in ein Schloss einziehen würden, nie genug zu essen hatten, keine prächtigen Kleider besaßen und sich auch die schönen Puppen vom Markt nicht leisten konnten. Manche Märchen erinnern an „Hänsel und Gretel“, andere an „Aschenputtel“.
Wenn Fleiß tatsächlich belohnt wird
Und immer geht es auch um ein Versprechen, an das Menschen fest glauben – auch heute noch: dass man nämlich für Fleiß und Mühe und ein gutes Herz eine Belohnung erwarten kann. Ein Glaube, der ja bekanntlich bis heute immer wieder enttäuscht wird. Denn eher ist die Welt voller Gutsbesitzer, die den starken Gottlieb für sich schuften lassen und dann mit ein paar Groschen abspeisen. Mit ehrlicher Arbeit – das erzählen ja alle diese Märchen – wird man einfach nicht reich. Also bleibt die Hoffnung, dass man dann wenigstens ein paar wundertätige Dinge findet oder auf gütige alte Frauen im Wald trifft, die eine gute Tat mit einem wertvollen Geschenk vergüten. Oder einen Eisernen Mann im Wald stößt, der einem hilft, die Königstochter zu bekommen.
Und irgendwie beginnt man dabei zu zweifeln, dass es – wie so oft behauptet – die Religion war, die den Menschen Moral beibrachte. Es ist ganz offensichtlich eine Anmaßung, schon immer gewesen. Denn wer Märchen um Märchen liest, merkt, dass hier die eigentlichen Geschichten erzählt werden, wie Menschen gut werden können, wie sie Mitmenschlichkeit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft zeigen können in einer Welt, in der diese scheinbar so wertlosen Gaben immer der eigentliche Schatz waren, der Menschen auch in der Not bestehen ließ.
In vielen Märchen ist gerade das die „Moral von der Geschicht“, dass Herzlosigkeit sich immer selbst bestraft. Und dass Ehrlichkeit und Mitgefühl belohnt werden – mit überreichen Schätzen.
Sei gewitzt, Kind
Und das alles kommt nicht erst durch Rainer Hohbergs Überarbeitung zum Tragen, denn die galt vor allem der altertümlichen Sprache, derer sich die einstigen Märchenerzähler befleißigten. Die Geschichte selbst samt ihrem – guten – Ende aber blieb unversehrt. Und man kann sich wie selbstverständlich mit dem Mädchen Radieschen identifizieren, mit dem „dummen Wirrschopf“, mit Margret oder auch der Räuberbraut, die ganz und gar nicht freiwillig unter die Räuber gefallen ist. Natürlich bekommt auch sie am Ende den König, der durchaus bemerkt, das er hier ein gewitztes Menschenkind vor sich hat. Danach sucht man ja oft ein Leben lang.